Berliner Fernsehturm – So entstand die höchste bauliche Leistung der DDR
Der Berliner Fernsehturm ist ein architektonisches Juwel der Hauptstadt. Er ragt majestätisch über den Berliner Himmel und gilt als charakteristisches Symbol der DDR-Ära. Mit einer Höhe von 368 Metern thront er als das höchste Bauwerk Deutschlands über der Museumsinsel im Herzen der Hauptstadt. Die markante Silhouette des Turms, gekrönt von einer futuristischen Kugel, bietet nicht nur einen beeindruckenden Panoramablick über Berlin, sondern beherbergt auch eine Aussichtsplattform sowie das Drehrestaurant „Sphere“, das kulinarische Köstlichkeiten in luftiger Höhe verspricht.
Der Bau des Berliner Fernsehturm
Der Berliner Fernsehturm, majestätisch aufragend über den Dächern Berlins, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein faszinierendes Symbol der technologischen Pionierleistung während der DDR-Ära. Die Bauphase, die von 1965 bis 1969 reichte, war ein beeindruckendes Unterfangen, das die kreativen Köpfe von Ingenieuren und Architekten wie Hermann Henselmann, Jörg Streitparth und Fritz Dieter zusammenbrachte. Der Turm sollte als Statement für die Leistungsfähigkeit des Arbeiter- und Bauernstaates sein. Die geplante Kugel in luftiger Höhe hatte man als Erinnerung an den ersten Satelliten der UdSSR namens „Sputnik“ ersinnt.
Das Gebäude ließ man strategisch im Herzen Berlins auf der Museumsinsel platzieren. Um Platz für den Turm und den Platz im Vorfeld zu schaffen, ließ die DDR-Führung rigoros 29.400 Quadratmetern Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Lagerfläche abreißen. Der Bau war eine Herausforderung, die mit Präzision und Sorgfalt gemeistert wurde, um nicht nur Stabilität, sondern auch eine ästhetisch moderne Erscheinung zu gewährleisten.
Bundesarchiv, Bild 183-F0825-0025-001 / Rainer Mittelstädt / CC BY-SA 3.0
Beginn der Bauarbeiten, ohne Baugenehmigung
Auch ohne Baugenehmigung und auf sandigem Grund begannen 1965 die Bauarbeitern am Fundament. Da der Grund sehr unterschiedliche Materialien aufwies, entschied man sich für ein nur 5,8 Meter tiefes Fundament. Auf einer 42 Meter breiten Grundfläche, errichtet man dann ein 20 Meter hohes Stahlgerüst für den Turmschaft. Mit einer Wandstärke von 3 Meter verjüngt sich dieser bis auf eine Höhe von 248,74 Meter. Der Schaft selbst ist 26.000 Tonnen schwer und besteht aus Stahlbeton. Er schmiegt sich um den Turmkern, der aus einem Gerüst aus Stahl besteht. Nachdem die ersten Meter des Stahlgerüst und die Hyperboloidschale (Stahlring) des Ring im Jahr 1966 fertiggestellt wurden, ließ man den Turmschaft in Kletterbauweise errichten. Schicht für Schicht zog hierfür ein Kran auf dem Stahlgerüst die Arbeitsplattform in die Höhe.
Das befindet sich in der silbernen Kugel des Funkturms
Die markante Silhouette des Fernsehturms setzt sich aus einem schlanken zylindrischen Schaft zusammen, der in 200 Meter Höhe von einer futuristischen, kugelförmigen Struktur gekrönt wird. Diese 32 Meter breite „Krone“ beherbergt nicht nur technische Einrichtungen, sondern auch Aussichtsplattformen, die einen atemberaubenden Blick über die pulsierende Stadt bieten. Als Krönung des Erlebnisses beherbergt die „Kugel“ ein Drehrestaurant namens „Sphere“, in dem Besucher kulinarische Genüsse in schwindelerregender Höhe erleben können.
Die Turmspitze – Die Rot-weiße Antenne
Auf der Kugel thront der 118 Meter hohe Antennenmast. Dabei handelt es sich nicht nur um ein technologisches Statement, sondern auch um einen Sendeanlage. Der Mast ist verantwortlich für die Ausstrahlung des Signals für zirka 30 DVB-T-Programme sowie weitere 80 Sender für analoges und digitales Radio.
Der Berliner Fernsehturm wurde am 3. Oktober 1969 feierlich eröffnet, symbolisch auf den 20. Jahrestag der Gründung der DDR. Dieses Bauwerk verkörpert nicht nur die technische Brillanz seiner Zeit, sondern ist auch heute ein magnetischer Anziehungspunkt für Touristen, die von den Aussichtsplattformen aus den Atem raubenden Blick auf Berlin genießen. Der Turm ist somit nicht nur ein geschichtsträchtiges Monument, sondern auch ein pulsierendes Zeugnis für die kühnen Ideen, technologischen Fortschritt und das kulturelle Erbe der deutschen Hauptstadt.
Der Berliner Volksmund hat dem Sendeturm den Namen „Telespargel“ verliehen
Aus welchen Materialien besteht der Berliner Fernsehturm?
Der Berliner Fernsehturm wurde unter Verwendung verschiedener Materialien konstruiert, um Stabilität, Sicherheit und Funktionalität zu gewährleisten. Hauptmaterialien, die beim Bau des Fernsehturms verwendet worden:
- Stahl: Der Großteil der Struktur und des innenliegenden Gerüst bestehen aus Stahl. Stahl ist aufgrund seiner Festigkeit und Flexibilität ein häufig verwendetes Baumaterial für hohe Türme.
- Stahlbeton: Den Turmschaft gossen die Arbeiter der DDR Schicht für Schicht aus Beton. In seinem Innern befindet sich ein stärkendes Stahlskelett.
- Glas: Die Aussichtsplattformen in der kugelförmigen Struktur (Krone) sind mit Fenstern ausgestattet, um den Besuchern einen ungehinderten Blick über Berlin zu ermöglichen.
- Edelstahl: Die Verkleidung der Kugel, in der sich die Aussichtspalttform befindet, besteht aus nichtrostenden Edelstahl (NiRoSta). Sie besteht aus 14 Elementen.
Diese Materialien wurden sorgfältig ausgewählt, um den besonderen Anforderungen an einen Turm dieser Größe und Höhe gerecht zu werden. Die Kombination dieser Materialien trägt dazu bei, dass der Berliner Fernsehturm nicht nur stabil und sicher, sondern auch ästhetisch ansprechend ist.
Was kann ich vom Berliner Fernsehturm sehen?
Vom Berliner Fernsehturm aus bietet sich eine beeindruckende Rundumsicht auf die Stadt Berlin und ihre Umgebung. Hier sind einige der markanten Sehenswürdigkeiten und Stadtteile, die von der Aussichtsplattform des Fernsehturms aus sichtbar sind:
- Brandenburger Tor: Das berühmte Brandenburger Tor, ein Symbol der deutschen Einheit, ist gut sichtbar.
- Reichstag: Der Sitz des Deutschen Bundestags, der Reichstag, liegt in unmittelbarer Nähe und ist leicht erkennbar.
- Alexanderplatz: Der Alexanderplatz, ein zentraler Platz in Berlin, ist unter anderem für seinen Fernsehturm sowie die Weltzeituhr bekannt.
- Fernsehturm Alexanderplatz: Die umliegenden Teile von Alexanderplatz und die verschiedenen Stadtviertel rund um den Fernsehturm sind gut zu sehen.
- Museumsinsel: Die Museumsinsel mit ihren weltberühmten Museen, darunter das Pergamonmuseum, ist aus der Vogelperspektive gut erkennbar.
- Tiergarten: Der große Stadtpark Tiergarten erstreckt sich vor allem im westlichen Blickfeld.
- Spree und Havel: Die Flüsse Spree und Havel, die durch Berlin fließen, können in ihrem Verlauf beobachtet werden.
- Potsdamer Platz: Der moderne Potsdamer Platz mit seinen Wolkenkratzern ist aus der Höhe des Fernsehturms gut zu sehen.
- Oberbaumbrücke: Die markante Oberbaumbrücke, die die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain verbindet, kann ebenfalls gesichtet werden.
- Gendarmenmarkt: Ein historischer Platz mit dem Konzerthaus und den Zwillingskirchen des Deutschen Dom und des Französchen Dom.
Die Aussichtsplattformen bieten eine einzigartige Perspektive auf die Architektur, Geschichte und Dynamik der deutschen Hauptstadt. Bei klarem Wetter reicht der Blick sogar bis in die entfernteren Stadtteile und das Umland von Berlin.
Die Wichtigsten Daten und Fakten zum Berliner Fernsehturm:
- Bauzeit: 1965–1969
- Gesamthöhe: 368 Meter
- Höhe Aussichtsplattform: 203 Meter
- Gesamtmasse: 31.000 Tonnen
- Standort: Museumsinsel, Berlin
- Kosten: 200 Millionen Mark
- Architekten: Hermann Henselmann, Jörg Streitparth, Fritz Dieter, Günter Franke, Werner Ahrendt
- Eröffnung: 3. Oktober 1969
- Anzahl Aufzüge: 3
- Funktion: Fernsehturm mit Aussichtsplattformen, Drehrestaurant (Sphere) und Antenne für Rundfunkübertragungen
- Architektonischer Stil: Modernistisch, repräsentativ für die DDR-Ära
- Aussichtsplattformen: In verschiedenen Höhen mit Panoramablick über Berlin
- Drehrestaurant „Sphere“: Dreht sich langsam und bietet gastronomische Erlebnisse in luftiger Höhe
- Turmspitze: Mit Antenne zur Übertragung von Fernseh- und Rundfunkprogrammen
- Symbolische Bedeutung: Wurde als Zeichen der technologischen Überlegenheit und des sozialistischen Fortschritts während der DDR-Ära konzipiert.
- Touristenattraktion: Beliebtes Ziel für Besucher, die die Stadt aus großer Höhe erleben möchten.
- Status: Das höchste Bauwerk in Deutschland und ein bedeutendes Wahrzeichen Berlins.
- Dauer Fahrstuhlfahrt: 40 Sekunden
- Aufzugsgeschwindigkeit: 6 m/Sek.
- Sichtweite: 80 Kilometer
- Drehung um die eigene Achse: 20 Minuten
- Höhe der Kugel: 200 Meter
- Durchmesser Kugel: 32 Meter
- Material Kugel: Edelstahl aus Westdeutschland
- Anzahl Segmente Kugel: 140
- Gewicht Kugel: 4800 Tonnen
- Wandstärke Fundament: 50 Zentimeter
- Tiefe Fundament: 5,8 Meter
- Besucher pro Jahr: 1,2 Millionen
- Stufen: 986
„Mit 368 Meter ist der Turm das höchste Gebäude Deutschlands“
Was gibt es oben im Fernsehturm?
Nach einer 40 sekündigen Fahrt mit dem Fahrstuhl, erreichst du die Aussichtsplattform des Fernsehturms. Hier angekommen erwartet dich der Aussichtsbereich, das Restaurant „Sphere“ als auch die Panoramabar. Wenn du es nicht eilig hast, brauchst du dich nicht zu bewegen um alles zusehen. Denn die Kugel dreht sich gemächlich in 20 Minuten um ihre eigene Achse. Genehmige dir nach einem langen Tag einen entspannten Drink oder lass dich von den Köchen mit wechselnden Gerichten verwöhnen.
Wo kann ich ein Ticket für den Berliner Fernsehturm kaufen?
Auf der Website des Turms kannst du sowohl Online Tickets für die Aussichtsplattform kaufen als auch einen Tisch für das Restaurant „Sphere“ reservieren. Vorteil hierbei: Mit einer Platzreservierung für das Restaurant ersparst du dir ein Anstehen an der Warteschlange im Erdgeschoss. Auf der Website erhälst du auch Zugang zu „Berlin’s Odyssey“. Einem Video zur Entwicklung der Stadt Berlin als auch der Geschichte des Turmbaus.
Der kleine Bruder – Der Berliner Funkturm
Im Westen der Stadt in Witzleben steht der kleine Bruder des Fernsehturms. Mit 147 Meter Höhe ist der Berliner Funkturm zwar nicht halb so groß wie sein Pendant am Alexanderplatz, kann jedoch bis auf 121,50 Meter zu Fuß bestiegen werden.