Einrichtungen

Aus diesem Grund wurde die Bauakademie errichtet Karl Friedrich Schinkel gab dem Land sein Gesicht

Das Gebäude der Bauakademie Berlin wurde zwischen den Jahren 1832 und 1836 errichtet. Es befindet sich an der Ecke Werderscher Markt und Schinkelplatz. Damals war die von Friedrich Wilhelm III. 1799 gegründete Institution die erste Adresse in Deutschland für eine Ausbildung zum Baumeister. Die Pläne für das rote Backsteingebäude gehen auf den preußischen Oberbaudirektor Karl Friedrich Schinkel zurück. Daher nennt man den Vorgängerbau der Technischen Universität Berlin auch „Schinkelsche Bauakademie„.

Einleitung

Das Backsteinhaus erlitt im Kampf um Berlin großen Schaden. Später wurde die Ruine von der Führung der DDR ganz abgetragen (1961). Auf dem Grundstück der Akademie entstand in der Folge das neue Außenministerium der Demokratischen Republik. Doch auch 1995 musste dieses Hochhaus weichen. Seit dem Jahr 2004 steht auf dem ehemaligen Grundstück eine Nachbildung der Bauakademie in Originalgröße. Auf den bedruckten Planen ist die rote Außenfassade aus Backstein zu sehen. Ein Wiederaufbau wird derzeit diskutiert.

So könnte sie wieder aussehen
So könnte sie wieder aussehen

Der Architekt der Bauakademie Berlin Karl Friedrich Schinkel

Der preußische Oberbaudirektor Karl Friedrich Schinkel wurde 1781 in Neuruppin als zweites von fünf Kindern geboren. Er wuchs in einem protestantischen Pfarrhaus auf. Nachdem der Vater bei einem Feuer starb, zog die Familie 1794 nach Berlin und Schinkel wurde Schüler am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster (erstes Gymnasium in Berlin). Der talentierte Zeichner Schinkel verließ die Schule 1798 und wurde Lehrling beim Architekten Friedrich Gilly. Im selben Jahr wechselte er noch zur Bauschule und wurde 1799 Student der neu gegründeten Berliner Bauakademie. Er erlangte den Titel eines Bauleiters und führte 1800 die Bauprojekte seines verstorbenen Freundes Gilly weiter. Auf seiner folgenden Italienreise lernte er Wilhelm von Humboldt kennen und erhielt über ihn im Jahr 1810 eine Anstellung als Geheimer Oberbauassessor bei der Berliner Oberbaudeputation.

   

Schinkel wird Mitglied der Berliner Akademie der Künste

Der begabte Maler Schinkel wurde 1813 dazu aufgefordert, ein Abzeichen für die siegreichen Soldaten aus den napoleonischen Befreiungskriegen zu entwerfen. In der Folge entwarf er das bekannte Eiserne Kreuz mit noch Soldaten im 1. und 2. Weltkrieg ausgezeichnet wurden. Auch den Lorbeerkranz der Quadriga auf dem Brandenburger Tor ist ein Entwurf Schinkels. 1815 verwirklicht er schließlich die Königswache, das Schauspielhaus sowie das Alte Museum in Berlin. Unter ihm lernte auch Friedrich August Stüler an der Akademie. Er sollte später den Berliner Dom entwerfen. Daneben verband ihn mit Peter Beuth eine lebenslange Freundschaft. Die beiden unternahmen viele Reisen ins industriell fortschrittliche Großbritannien. 1824-1831 entstanden die Friedrichswerdersche Kirche (neben der Bauakademie) sowie 1830 die Nikolaikirche in Potsdam nach seinen Plänen. Fünf Jahre darauf bezog Schinkel als neuer Leiter der Oberbaudeputation mit seiner Frau und seinen vier Kindern eine Dienstwohnung im Obergeschoss der Berliner Bauakademie. Zum Oberlandesbaudirektor und Architekt des Königs wurde er 1838 ernannt. Am beruflichen Höhepunkt angelangt, verstarb der überabeitete Schinkel nach einem Schlaganfall 1841 in seinem Berlin.

Peter Beuth – Vater der preußischen Gewerbeförderung

Denkmal von Christian Peter Wilhelm Friedrich Beuth
Denkmal von Christian Peter Wilhelm Friedrich Beuth

Christian Peter Wilhelm Friedrich Beuth 1781 in Kleve geboren, gilt als Gründer der Gewerbeschulen. Als Mitglied des Staatsrats war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass das wirtschaftlich rückständige Preußen den technologischen Anschluss an das industrielle Großbritannien fand. Das 19. Jahrhundert war von wirtschaftlichen Veränderungen in Deutschland geprägt. Allen Ortes fand ein Übergang von kleinen und handwerklichen Fertigungen (Manufakturen) hin zur industriellen Massenfertigung statt. Der beschleunigte Übergang gelang auch durch den Transfer von Wissen und Technologie, den Beuth aus Großbritannien nach Preußen beförderte. Als bald lernten hiesige Schüler an neu gegründeten Schulen und Vereinen den Umgang mit den neuen Maschinen und Technologien. Kurz darauf wurden die ersten Dampfmaschinen in Deutschland gebaut. Auch Dampfeisenbahnen wie die von August Borsig, der an Beuths Königlicher Gewerbeschule gelernte hatte, wurden schon sehr bald in Berlin Tegel hergestellt.

 

   

„Die Kunst ist das Werkzeug der Ewigkeit der Ideen.“ – Karl Friedrich Schinkel

 


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Entstehung der Bauakademie Berlin

Die Berliner Bauakademie (später Schinkelsche Bauakademie) wurde 1799 von König Friedrich Wilhelm III. gegründet. Sie entstand aus der Berliner Akademie der Künste von 1699. Die Bauakademie war eine Hochschule zur Ausbildung von verbeamteten Baumeistern, Führungspersonen die für die Ausführung von Bauarbeiten, sowie der Bauplanung- und Bauleitung verantwortlich waren. Als Neuerung lehrten die angehenden Baumeistern nicht nur künstlerische Fertigkeiten sondern auch technisches Wissen. 1879 vereinte man die Bauakademie mit der Berliner Gewerbeakademie zur Königlichen Technischen Hochschule Charlottenburg, aus der später die Technischen Hochschule Berlin wurde. Bekannte Architekten wie Martin Haller, dem Erbauer des Rathaus Hamburg, studierten an der Bauakademie Berlin.

Baumeister der Schinkelschen Bauakademie

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Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Ausbildung von Architekten von den Kunstakademien an die Technischen Hochschulen ausgelagert. Angehende Baumeister lernten dort Bauzeichnungen zu erstellen, Konstruktionszeichnungen zu entwerfen oder Ornamente anzufertigen. Neben den klassischen Baumeistern für Bauausführungen aller Art, gab es auch Dombaumeister für den Bau und Erhalt kirchlicher Gebäude. Weitere Baumeister-Varianten waren Festungsbaumeister, Hofbaumeister für Fürsten und Herrscher sowie Stadtbaumeister.

Der Aufbau der ehemaligen Bauakademie

Zwischen 1832 und 1836 ließ man auf dem Alten Packhof die Akademie nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichten. Im Erdgeschoss beherbergte das Gebäude Geschäftsräume. Die Lehrräume sowie die Bibliothek befanden sich eine Etage höher im Hauptgeschoss. Im Obergeschoss hatte Schinkel, der Leiter der Bauakademie seine Wohnung. Zudem befanden sich hier die Geschäftsräume der Baudeputation. Die Außenfassade bestand aus roten, unverputzten Backsteinen und Terrakotta-Schmuckfeldern. Das Äußere Erscheinungsbild im Stil englischer Industriebauten, war für seine Zeit revolutionär. So trugt die Außenfassade nicht wie sonst das Gewicht des Gebäudes. Stattdessen gab es innere Stützen, die mit nach außen gerichteten Trägern das tragende Gebäude-Skelett bildeten. Die Art und Weise der Konstruktion sowie die Fassaden- und Innengestaltung waren für die damalige Zeit wegweisend.

Beschädigung im 2. Weltkrieg und spätere Abtragung

1993 Schinkelplatz und Außenministerium der DDR
1993 Schinkelplatz und Außenministerium der DDR

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schinkelsche Bauakademie beschädigt und brannte aus. Bis zum Jahr 1953 ließ man den Rohbau wieder herstellen. Doch ab dem Jahr 1961 entschied sich die Führung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) für den kompletten Abriss. Auf dem Grundstück entstand in den Folgejahren das Außenministerium des Landes. Eine andere Bezeichnung war das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten. Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung 1991 ließ man jedoch auch dieses Gebäude 1995 wieder abtragen.

Wiederaufbaupläne für die Bauakademie Berlin

Der Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie ist derzeit im Gespräch. Der Aufbau soll auf Grundlage der Planung von 1831 erfolgen. Allerdings plant man für die Akademie auch technische Einrichtungen wie Fahrstühle und Zentralheizung. Im Erdgeschoss Ecke Kupfergraben und Französischen Straße ist auch eine Vermietung von Geschäftsräumen vorgesehen. Um für die Wiedererrichtung zu werben, stellte der Bildungsverein Bautechnik e.V. unter dem Architekten Horst Draheim 1999-2001 bereits eine Ecke des Gebäudes als Musterfassade wieder her. Vier Jahre später kam ein weiterer Musterraum von den Nöfer Architekten hinzu.

Internationale Bauakademie Berlin (IBB)

Federführend für die Verwirklichung ist die Organisation „Internationale Bauakademie Berlin (IBB)„, die 2001 als Verein „Bauakademie Berlin“ gegründet wurde. Der IBB ist dabei im Auftrag des Berliner Senats tätig. Ziel ist es, ein Konzept für die Akademie zu entwickeln sowie Kontakte möglichen Investoren zu knüpfen.

Förderverein Bauakademie

Daneben ist aber auch der „Förderverein Bauakademie“ in Sachen Wiedererrichtung aktiv. Der Förderverein befasst sich bereits seit 1994 mit dem Projekt und war Urheber der Musterfassade, die der Bildungsverein Bautechnik errichtete. Aktivitäten des Fördervereins sowie der „Errichtungsstiftung Bauakademie„, kannst du der folgenden Homepage entnehmen: www.foerderverein-bauakademie.de/aktuelles.html

So sieht die Bauakademie Berlin vom Berliner Dom aus:

Bauakademie vom Berliner Dom gesehen
Bauakademie vom Berliner Dom gesehen

Hier findest du die Bauakademie Berlin auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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