Was ich über den Hamburger Bahnhof herausgefunden habe Kopfbahnhof der Berlin-Hamburger-Eisenbahn-Gesellschaft (BHE)
Der Hamburger Bahnhof an der Invalidenstraße in Berlin, ist der einzige erhaltene Kopfbahnhof aus dem 19. Jahrhundert. Ehemals war er der Ausgangspunkt der Berlin-Hamburger-Eisenbahn-Gesellschaft (BHE), die nach 435 Kilometern in der Hansestadt Hamburg endete. Ab 1886 ging die Strecke in den Besitz der Preußischen Staatseisenbahn über.
Der Hamburger Bahnhof an der Invalidenstraße
Der Endbahnhof entstand zwischen den Jahren 1845 und 1847 vor der Stadtmauer Berlins an der Invalidenstraße 50-51. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich der Lehrter Bahnhof, auf dessen Gebiet heute der Berliner Hauptbahnhof steht. Auftraggeber war die Berlin-Hamburger-Eisenbahn-Gesellschaft (BHE). Die Strecke führte über Wittenberge und Ludwigslust nach Hamburg. Dort endeten die Gleise am ehemaligen Berliner Bahnhof an den heutigen Deichtorhallen zwischen der Banksstraße und der Amsinckstraße. Zwischenzeitlich war die Strecke zwischen den beiden wachsenden Städten sogar die profitabelste in ganz Deutschland. Im Jahr 1866 wurde die Strecke jedoch verstaatlicht und von der Preußischen Staatseisenbahn übernommen.
Das Bahnhofsgebäude stammt von Friedrich Neuhaus
Der Berliner Kopfbahnhof wurde von Friedrich Neuhaus, dem Begründer und Direktor der Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft sowie vom Baumeister Ferdinand Wilhelm Holz entworfen. In seinem Stil wurde der Hamburger Bahnhof Berlin Vorbild für viele weitere Bahnhöfe in den preußischen Provinzen. Das repräsentative Gebäude enthält spätklassizistische Formen. Zudem ließen sich die Bauherren von der italienischen Renaissance beeinflussen.
Zur Invalidenstraße zeigt sich die schöne Schaufassade mit zwei seitlichen Block Türmen, die das hintere Bahnhofsgebäude mit Seitenflügeln umschließt. Dazwischen befinden sich monumentale Rundbogenportale, die über die Bahngleise ragen und das Dach tragen.
Die Geschichte der Berlin-Hamburger-Eisenbahn-Gesellschaft (BHE)
Die ehemalige Eisenbahngesellschaft verband ab 1842 die beiden Städte Hamburg und Berlin auf einer Länge von 435 Kilometern. Das Baukapital betrug die für die damalige Zeit unglaubliche Summe von 8 Millionen Talern und musste sogar zwischenzeitlich aufgestockt werden. Über 10.000 Handwerker arbeiteten gleichzeitig an der Vollendung der Bahnstrecke. Am 15. Dezember 1845 konnte die Strecke schließlich feierlich eröffnet werden. Die Verwaltung war zwischen einer Berliner- sowie einer Hamburger-Deputation geteilt. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr wuchsen überraschend Weise schneller als die des Personenverkehrs. Im Jahr 1850 betrugen diese 2 Millionen Taler, 30 Jahre darauf bereits 12 Millionen Taler. Hierdurch wuchs auch der Wert der gesamten Anlage auf 34 Millionen Taler, wodurch eine hohe Dividende gezahlt werden konnte (19,5 % im Jahr 1882). 1884 wurde die Bahngesellschaft für 112,5 Mio. Taler an den preußischen Staat verkauft. So konnte die Hauptstadt mit dem Haupt Seehafen Deutschlands verbunden werden.
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Streckenrekorde zwischen Berlin und Hamburg
Als die Strecke Berlin Hamburg ihren Betrieb aufnahm, verkürzte sich die Reisezeit von 30 auf nur noch 9 Stunden. Anfänglich kamen Dampflokomotiven der Marke Borsig aus Berlin zum Einsatz. Lag die anfängliche Reisezeit bei gerade mal 30 km/h, so konnte diese bis 1933 mit dem „Fliegenden Hamburger“ auf 160 km/h erhöht werden. Versuchsweise gab es noch den „Schienenzeppelin“ dessen Rekord-Geschwindigkeit von 230 km/h 24 Jahre lang Bestand hatte. Heute schafft der Intercity-Express (ICE) die Distanz in rund 90 Minuten.
Verstaatlichung des Hamburger Bahnhofs und
Nach der Verstaatlichung wurde der Hamburger Bahnhof 1885 geschlossen, da er dem stark steigenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gerecht wurde. Teile der Gebäude wurden seitdem für Wohn- und Verwaltungszwecke genutzt. Anstelle der Bahnsteighalle errichtete man die heute bestehende dreischiffige Ausstellungshalle (1905) für das neu geschaffene Verkehrs- und Baumuseum. Unter dem Chef des Museums Ernst Schwarz, ergänzte man das Haupthaus zwischen 1911 und 1916 noch um zwei Seitenflügel mit einem Ehrenhof im klassizistischen Stil.
Museum für zeitgenössische Kunst
Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude zwar stark beschädigt, überdauerte die Zeit jedoch anders als die übrigen Berliner Kopfbahnhöfe. 1984 übernahm schließlich der Berliner Senat den Hamburger Bahnhof. Seit dem Jahr 1996 beherbergt der Hamburger Bahnhof das Museum zeitgenössische Kunst. Dabei handelt es sich um eine Abteilung der Neuen Nationalgalerie unter dem Dach der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz. Die anschließende Neugestaltung des Kopfbahnhof geht auf Josef Paul Kleihues zurück.