Wahrzeichen

Gendarmenmarkt – Der schönste Platz von Berlin Im Herzen der Friedrichstadt

Der Gendarmenmarkt in Berlin Mitte entstand im Jahr 1688 nach Plänen des Architekten Johann Arnold Nering. Der früher auch „Gendarmen Platz“ genannte Ort, gilt als historische Mitte der Hauptstadt Deutschlands. Früher gehörte der Gendarmenmarkt zur Friedrichstadt Vorstadt, die 1710 in die Stadt Berlin eingemeindet wurde.

Gendarmenmarkt Berlin Mitte

Karte Friedrichstadt mit dem Gendarmenmarkt 1789
Karte Friedrichstadt mit dem Gendarmenmarkt 1789

Der Gendarmenmarkt ist zweifelsohne der prächtigste Platz der Hauptstadt Berlin. Er befindet sich zwischen der Charlottenstraße, Mohrenstraße, Jägerstraße sowie der Markgrafenstraße. Der Name geht auf die Ställe des ehemals dort stationierten Kürassier-Regiment „Gens d´armes“ zurück. Kürassiere waren Reiter-Soldaten mit Brustpanzer und Lanze. Im Zuge der Neugründung des Stadtteil „Friedrichstadt“ ließ der Große Kurfürst Friedrich III. (später umbenannt in König Friedrich I. von Preußen) im Zentrum einen Platz errichten. Hier zu ließ er die dortigen Stallungen des preußischen Garderegiments 1773 abreißen. Der Gendarmenmarkt hat die Form eines Karrees und ist 3,3 Hektar groß. Direkt am Platz standen hier früher hauptsächlich einheitlich, dreigeschossige Häuser hoher Beamter des Königs. Daneben aber auch Verwaltungsgebäude oder Hotels wie das des Hotel de Brandebourg.

Der Begriff geht auf die Ställe des ehemals dort stationierten Kürassier-Regiment „Gens d´armes“ zurück. Ursprung des Namen „Gendarmenmarkt“

   

Auf dem Gendarmenmarkt befinden sich folgende Gebäude:

  • Das Schauspielhaus aus dem Jahr 1818 bis 1821 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel im Westen/Zentrum erstellt.
  • Der Deutscher Dom (Kuppel-Bau) zwischen 1780-85 durch die Architekten Carl von Gontard und Georg Christian Unger errichtet. Sowie die Neue Kirche / Deutsche Kirche im Süden (Martin Grünberg 1700-1708).
  • Der Französischer Dom (Kuppel-Bau) nach einem Entwurf von Carl von Gontard (Bauzeit 1780–1785). Französische Friedrichstadtkirche im Norden von 1701-1705 (Plan von Jean Louis Cayart, Umsetzung erfolgte durch Abraham Quesnay).

Die zwei Dome auf dem Markt

Der preußischen König Friedrich der Große beauftragte 1773 die Umgestaltung des Gendarmenmarkt. Um diesen repräsentativer zu machen, sollten zwei markante Kuppeln an die beiden bestehenden Kirchen errichtet werden. Der Französische Dom wurde daraufhin zwischen den Jahren 1780 und 1785 an die Ostseite der Französischen Friedrichstadtkirche angebaut. Die Kirche ließ man zuvor für die Glaubensflüchtlinge der Hugenotten aus Frankreich errichten. Der Begriff „Dom“ entstammt übrigens dem französischen Wort „dôme“ für Kuppel. Es handelt sich also nicht um einen Bischofssitz. Direkt gegenüber dem Französischen Dom steht der Deutsche Dom. Er verfügt über einen fast identischen Turm und steht neben der Neuen Kirche / Deutschen Kirche. Auch sonst ähneln sich beide Kirchenbauten sehr. Vorbild für die Dome waren die Kuppelbauten an der Piazza del Polo in Rom sowie am Old Royal Naval College in Greenwich (England).

Der Baumeister des Gendarmenmarkt: Johann Arnold Nering

Die beyden Türme auf dem Gendarmen Platz a Berlin
Die beyden Türme auf dem Gendarmen Platz a Berlin

Nering war Baumeister und Ingenieur und stammte aus Wesel, wo er als ältester Sohn eines Juristen 1659 zur Welt kam. Das Studium des Festungsbaus wurde ihm durch ein Stipendium des Kurfürsten Friedrich Wilhelms ermöglicht. Anschließend folgte 1677 ein Studium der Ingenieurskunst (vermutlich in den Niederlanden). Unter Michel Matthias Schmids (Schleusen und Brückenbau) arbeitete er nach dem Studium im kurbrandenburgischen Dienst. Von 1684 an arbeitete er sich vom Oberingenieur bis zum Oberbaudirektor hoch (1691). Früh folgten Arbeiten am Köpenicker Jagdschloss sowie an der Orangerie des Schlossgartens. Kurfürstin Charlotte zog Nering schließlich zur Erweiterung des Schloss Charlottenburgs zu Rate. Der mittlere Bau des Schlosses in Berlin wird insgeheim sogar als „Neringhaus“ bezeichnet. Im Jahr 1695 verstarb Nering in Berlin.

Der Architekt Georg Christian Unger erschuf viele Palais am Gendarmenmarkt Berlin

Palais an der Markgrafenstraße
Palais an der Markgrafenstraße

Georg Christian Unger wurde 1743 in Bayreuth geboren. Der Architektur Schüler Unger, war im Jahr 1763 mit seinem Lehrer Christian von Gontard aus Bayreuth nach Potsdam gekommen. Er zählte zu den bedeutendsten Baumeistern Potsdams und plante in 23 Jahren über 450 Gebäude für Friedrich den Großen (Friedrich II.). Darunter auch den Deutschen und den Französischen Dom. Zusammen mit dem Architekten Carl Philipp Christian von Gontard errichtete er zudem die Königliche Bibliothek am Bebelplatz 1 in Berlin Mitte. 40 Gebäude unter den Linden gehen auf seine Entwürfe zurück, sowie 13 Palais am Gendarmenmarkt und 40 in der Leipziger Straße (insgesamt 230 Bürgerhäuser). Nach 56 Jahren verstarb Unger 1799 in seiner Wahlheimat Berlin.

   

Das Schauspielhaus entsteht am Gendarmenmarkt

Mittig das Schauspielhaus
Mittig das Schauspielhaus

Zunächst befand sich zwischen der deutschen und der französischen Kirche ein kleines Komödientheater. Dieses wurde jedoch bereits 1800/1802 durch ein Nationaltheater mit 2.000 Sitzplätzen von Carl Gotthard Langhans ersetzt. Langhans bekanntestes Bauwerk ist das Brandenburger Tor in Berlin Mitte. Das Schicksal meinte es jedoch nicht gut mit dem Gebäude und so wurde es bereits im Jahr 1817 durch ein Feuer komplett vernichtet. In der Folge ließ man den berühmten Baumeister der Berliner Bauakademie einen Entwurf für ein neues Theater entwerfen: Karl Friedrich Schinkel. Schon im Jahr 1821 konnte das königliche Schauspielhaus (heute Konzerthaus Berlin) eröffnet werden. Vor dem Haus befindet sich zudem ein Denkmal des Arztes, Dichters, Philosophen und Historikers Johann Christoph Friedrich Schiller des Bildhauers Reinhold Begas.

Bis 1886 war der Gendarmen Platz ein ganz normaler Wochenmarkt

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Bis ins Jahr 1886 konnten die Bürger Berlins auf dem Gendarmenmarkt an den Marktständen einkaufen. Dann wurde der regelmäßige Marktbetrieb eingestellt und man ließ stattdessen Gärten nach Ideen von Hermann Mächtig errichten. Unter den Faschisten war dann auch endgültig Schluss mit dem Schiller Denkmal. Für sie war Schiller ein unpassender Revolutionär. Das Denkmal wurde demontiert und der Gendarmenmarkt zu eine Aufmarschplatz umfunktioniert. Nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs war die DDR Führung bemüht, den Platz wieder herzurichten und Baulücken mit dekorativen Gebäuden zu ergänzen. Seit 1991 trägt der Platz wieder seinen ursprünglichen Namen „Gendarmenmarkt„.

Hier findest du den Gendarmenmarkt in Berlin Mitte auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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