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König von Preußen – Wer hat Brandenburg und Preußen regiert? Von Markgrafen, Kurfürsten, Königen und Kaisern

File:Friedrich der Grosse und der Feldscher.jpg“ Schlacht von Torgau, Bernhard Rode, Public domain, via Wikimedia Commons

Ob Kurfürst von Brandenburg, Markgraf von Brandenburg, König in Preußen (1701–1772), König von Preußen (1772–1918) oder Deutscher Kaiser (1871-1918), die Namen und Titel der Herrscher änderten sich über die Jahrhunderte immer wieder. Einen kurzen Überblick über die wichtigsten Herrscher findest du auf dieser Seite.

Übersicht der Herrscher in Berlin und Brandenburg


Albrecht I. – Albrecht der Bär

 

   
  • Lebenszeit: 1110 bis 18.11.1170
  • Ab 1150 Markgraf von Brandenburg
  • Namensgeber der Stadt Berlin
  • Markgraf der Lausitz
  • Erster Markgraf von Brandenburg

Albrecht der Bär stammte aus dem Haus „Askanien“, einem altsächsischen Adelsgeschlecht. Ihre gleichnamige Burg „Askania“ lag im Ostharz im heutigen Ort Ballenstedt. Albrecht gilt als eigentlicher Gründer des Fürstentum Anhalt sowie der Mark Brandenburg. Aus der Mark sollte später das Bundesland Brandenburg sowie die Stadt Berlin hervorgehen. Albrecht betrieb von Beginn an im Osten eine gezielte Expansionspolitik. Mit militärischem und diplomatischem Geschick, wurde er zum 1125 Markgraf der Lausitz sowie im Jahr 1134 zum Markgraf der Nordmark ernannt. Die Nordmark („Mark“ für Grenzland) lag im nördlichen Teil des heutigen Bundesland Brandenburg. Im Süden grenzte das Gebiet an die Mark Lausitz und die Billunger Mark im Norden.

Herzog von Sachsen

Im Zenit seiner Macht ernannte König Konrad ihn 1138, anstelle von Heinrichs des Löwen, zum Herzog von Sachsen. Doch die dortige Nachbarschaft zu den Landgrafen von Thüringen sollte in der Folge immer wieder von Feindsehlichkeiten geprägt sein. Nachdem er in den zwanziger Jahren mit dem slawischen Heveller Fürsten Pribislaw-Heinrich Freundschaft geschlossen hatte, trug man ihn als Erben des Fürstentums Brandenburg ein. In der Folge wurde er der erste Markgraf von Brandenburg und auch Herrscher des neuen Reichsfürstentums. Die Gebeine von Albrecht dem Bären liegen in der Klosterkirche von Schloss Ballenstedt begraben.


Otto I.

 

   
Otto I.
Otto I.

File:OttoI b.JPG“ Max Unger (sculptor), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1125/26 bis 3.1184
  • Ab 1170 Markgraf von Brandenburg

Otto I. war der älteste Sohn von Albrecht dem Bären. Als zweiter Markgraf von Brandenburg stiftete er das Kloster Lehnin in der Zauche.


Otto II. – Der Freigiebige

 

Otto II.
Otto II.

File:OttoII Siegesallee.JPG“ Joseph Uphues (sculptor), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1148 bis 4.7.1205
  • Ab 1184 Markgraf von Brandenburg

Otto II. war der älteste Sohn von Albrecht dem Bären. Sein Beiname „Der Freigiebige“ rührt daher, dass er den Dom von Brandenburg sowie weiteren Klöstern und Stiften beschenkte.


Albrecht II.

 

Albrecht II.
Albrecht II.

File:AlbrechtII Siegesallee.JPG“ Johannes Boese (sculptor), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1177 bis 25.2.1220
  • Graf von Arneburg in der Altmark
  • Ab 1205 Markgraf von Brandenburg
  • Sicherte Teltow, Prignitz und Teile der Uckermark für Brandenburg

Albrecht II. war der jüngere Halbbruder von Otto II. Als dieser kinderlos verstarb, wurde Albrecht II. neuer Markgraf von Brandenburg. Interessant ist seine Teilnahme am Kreuzzug Heinrichs VI. (Deutscher Kreuzzug) nach Jerusalem. Hierbei nahm er auch gleich an der Versammlung zur Gründung des Deutschen Orden im Jahr 1198 in Akkon teil.


Johann I.

 

Johann I.
Johann I.

File:Johann Otto Siegesallee2.JPG“ Max Baumbach and Karl Begas (sculptors), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1213 bis 3.6.1266
  • Ab 1220 Markgraf von Brandenburg

Johann I. regierte zusammen mit seinem Bruder Otto III. die Mark Brandenburg. Die beiden Brüder weiteten die Gebiete der Mark weiter aus. So kamen Barnim, das Land Stargard und das Land Lebus sowie Bereiche in der Neumark östlich der Oder hinzu. Auch in der Gründung neuer Städte machten sich die beiden verdient. Als Residenz wählten Sie die askanische Burg in Spandau.


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Otto III. – Der Fromme

 

Otto III.
Otto III.

File:Johann Otto Siegesallee2.JPG“ Max Baumbach and Karl Begas (sculptors), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1215 bis 9.10.1267
  • Ab 1233 Markgraf von Brandenburg

Der Fromme Otto III. regierte zusammen mit seinem Bruder Johann I. die Mark Brandenburg.


Otto IV. – Otto mit dem Pfeil(e)

 

Otto IV.
Otto IV.

File:Meister der Manessischen Liederhandschrift 004.jpg“ Master of the Codex Manesse (Additional Painter I), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1238 bis 27.11.1308/1309
  • Ab 1267 Markgraf von Brandenburg

Otto IV. war der zweitgeborene Sohn Johann I. Seine Mitregenten waren seine Brüder Johann II. und Konrad I. sowie seine Cousins Otto V. und Albrecht III. Bei der Salzstadt Staßfurt wurde Otto der Sage nach von einem Pfeil getroffen. Dieser soll angeblich ein Jahr in seinem Kopf gesteckt haben.


Waldemar der Große

 

Waldemar der Große
Waldemar der Große

File:Waldemar Markgraf Begas.JPG“ Reinhold Begas, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1280 bis 14.8.1319
  • Ab 1302 Markgraf von Brandenburg

Im Jahr 1319 erwarb Waldemar für Brandenburg die Orte Züllichau und Schwiebus. Durch seinen zahlreichen Feldzüge und seinen prächtigen Lebensstatus, musste er immer wieder Landesteile gegen Geld veräußern. Als er kinderlos verstarb, wurde sein noch nicht volljähriger Vetter Heinrich II. sein Nachfolger.


Heinrich II. – Der Jüngere / Heinrich das Kind

 

Heinrich II. - Das Kind
Heinrich II. – Das Kind

File:Heinrich II Siegesallee.JPG“ August Kraus, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1308 bis 1320
  • Ab 1319 Markgraf von Brandenburg
  • Der letzte Askanier in Brandenburg

Mit seinem frühen Tod endete die brandenburgische Linie der Askanier. Seine letzte Ruhestätte soll er im Gewölbe der Sankt-Maria-Kirche zu Prenzlau gefunden haben. Nachdem Heinrich II. früh verstarb, zog der römisch-deutsche König Ludwig IV. (Ludwig der Bayer) das erledigte Lehen Brandenburg ein. Im nächsten Schritt belehnte er seinen ältesten Sohn Ludwig V. mit der Mark Brandenburg.


Ludwig V. – Ludwig der Brandenburger

 

Ludwig V. - Der Brandenburger
Ludwig V. – Der Brandenburger

File:LudwigI Wittelsbach Siegesallee.JPG“ Ernst Herter, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 5.1315 bis 18.9.1361
  • Ab 1323 Markgraf von Brandenburg
  • Der erste Wittelsbacher in Brandenburg

Ludwigs erste Jahre in Brandenburg waren von Konflikten geprägt. Zunächst vielen die Polen und Litauer in die Neumark ein. Im folgenden Pommersch-Brandenburgischen Krieg verlor Ludwig V. die Schlacht am Kremmer Damm 1332. Daraufhin drängte ihn sein Vater auf einen Frieden, indem er Pommern abtrat. Nachdem er 1333 mündig geworden war, nahm er zwischen 1335 und 1347 mehrmals an Preußenfahrten teil. Unter Preußenfahrten oder Litauerreisen verstand man damals Kreuzzüge des Deutschen Orden gegen die Prussen und Litauer.

Der Falsche Woldemar

Als der neue deutsch-römische König Karl IV. den Hochstapler „Falsche Woldemar“ mit der Mark Brandenburg belehnte, kam es 1348 zum offenen Konflikt mit Ludwig V.. Zwei Jahre später einigten sich die Kriegsparteien und Karl IV. wurde im Vertrag von Bautzen als neuer König anerkannt. Dennoch sollten die Spannungen im Land weiter andauern. Nach einem Streit zwischen dem Markgrafen und dem Brandenburger Adel, einigten sich die Parteien im Vertrag von Luckau 1351. Folglich sollten Ludwigs Brüder Ludwig VI. und Otto V. das Land weiter führen.


Ludwig VI. – Der Römer / Der Jüngere

 

Ludwig VI. - Ludwig der Römer
Ludwig VI. – Ludwig der Römer

Herzog Ludwig VI. Figur Rathaus München“ by Fotoupload1234512345 is licensed under CC BY-SA 4.0.

  • Lebenszeit: 7.5.1328 bis 11.11.1364/27.2.1365
  • Ab 1351 Markgraf von Brandenburg
  • Ab 1356 Kurfürst in Brandenburg

Da sein Geburtsort in Rom lag, nannte man Ludwig VI. auch „der Römer“. Für Brandenburg ist jedoch auch der Name „der Jüngere“ verbürgt. Der Zwist zwischen dem Adel in Brandenburg und dem Markgrafen hielt auch in seiner Regentschaft an. Aus Geldnot musste er sogar Teile der Mark verpfänden. Das Land verarmte in weiten Teilen. Auf der anderen Seite konnte er den „Falschen Woldemar“ endgültig des Landes verweisen. Die letzten drei Städte in Brandenburg an der Havel, die zu Woldemar gehalten hatten, vielen zuletzt 1355. Im Jahr 1356 erhielt Ludwig VI. die Kurfürstenwürde. Damit war er einer von sieben Fürsten des Heiligen Römischen Reichs, die den römisch-deutschen König wählen durften (Kurwürde). Als Ludwig VI. mit nur 36 Jahren starb, wurde sein Bruder Otto V. sein Nachfolger. Er wurde im Grauen Kloster in Berlin beigesetzt.


Otto V. – Der Faule

 

Otto V. - Der Faule
Otto V. – Der Faule

File:OttoV Faule Siegesallee.JPG“ de:Adolf Brütt (sculptor), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 1346 bis 15.11.1379
  • Ab 1365 Markgraf von Brandenburg
  • Letzter Wittelsbacher in Brandenburg

Bereits 1363 hatten die beiden kinderlosen Brüder mit König Karl IV. vereinbart, dass Karls Sohn Wenzel die Nachfolge als Kurfürst in Brandenburg antreten sollte. Ottos Regentschaft war von Abwesenheit geprägt. Er verbrachte viel Zeit in Prag und überließ seinem Schwiegervater die Regierungsgeschäfte im zerstrittenen und verarmten Brandenburg. Die Beziehung zu Karl IV. verschlechterte sich hierdurch zunehmend. 1371 marschierte dieser in die Mark Brandenburg ein und es kam zum Kampf mit Otto V.. Zwei Jahre später endete die Fehde mit dem Vertrag von Fürstenwalde, in dem Karl IV. die Mark für 500.000 Gulden kaufte.


Wenzel von Luxemburg

 

Wenzel von Luxemburg
Wenzel von Luxemburg

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  • Lebenszeit: 26.2.1361 bis 16.8.1419
  • Ab 1363 König von Böhmen
  • Ab 1373 Markgraf von Brandenburg
  • Ab 1376 Römisch-deutscher König
  • Ab 1383 Herzog von Luxemburg
  • Der erste Luxemburger in Brandenburg

Wenzel war der älteste Sohn Kaiser Karls IV. Seine Erziehung mündete in einem zwar gebildeten, aber nicht sehr entscheidungsfreudigen Charakter. Als Wenzel nach dem Tod des Vater zum König gekrönt wurde, fiel die Mark Brandenburg an seinen Bruder Sigismund.


Sigismund von Luxemburg

 

Sigismund von Luxemburg
Sigismund von Luxemburg

Enthüllt 14 Lippold von Bredow, Sigismund von Luxemburg, Bernd Ryke“ by Dirk1981 is licensed under CC BY-SA 4.0.

  • Lebenszeit: 15.2.1368 bis 9.12.1437
  • Ab 1378 Kurfürst von Brandenburg
  • Ab 1411 Römisch-deutscher König
  • Ab 1419 König von Böhmen
  • Ab 1433 Römisch-deutscher Kaiser
  • Der letzte Luxemburger in Brandenburg

In seine Zeit fiel die Kirchenspaltung, auch Abendländisches Schisma genannt. Zwei konkurrierende Päpste in Avignon und Rom buhlten um die Kontrolle der Kirche. Auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418 konnte Sigismund jedoch eine friedliche Einigung erzielen. Gleich vor Ort belehnte Sigismund auch die Mark Brandenburg an den Hohenzoller Friedrich I. Damit verbunden war auch der Verkauf der erblichen Kurwürde.


Friedrich I.

 

Friedrich I. - Der erste Hohenzoller
Friedrich I. – Der erste Hohenzoller

File:Frederick I, Elector of Brandenburg (1371-1440).jpg“ by Shutterbug Boston is licensed under CC BY-SA 3.0.

  • Lebenszeit: 1371 bis 20.09.1440
  • Regierungszeit: 1415 bis 1440
  • Ab 1387 Burggraf von Nürnberg
  • Ab 1415 Kurfürst und Markgraf von Brandenburg
  • Der erste Hohenzoller in der Mark Brandenburg

Als letzter Burggraf von Nürnberg stammte Friedrich I. aus der schwäbischen Adelsfamilie der Hohenzollern. Durch die kluge Heiratspolitik hatte man sich an das regierende Königshaus der Luxemburger gebunden, das auch um 1400 in der Mark Brandenburg herrschte. Allerdings wollten die Luxemburger nicht in „des Heiligen Römischen Reiches Streusandbüchse“ residieren. In der praktisch unregierten Mark Brandenburg herrschte daher Anarchie und Gewalt. Das Raubrittertum blühte und der Adel bekriegte sich. Zusammen mit dem Erzbischof von Magdeburg rang Friedrich I. den Adel nieder. Zu Hilfe kam ihm die „Faule Grete“, eine Kanone, die 170 kg Kugeln verschoss. Als Dank für seine Dienste erhielt er von König Sigismund den Titel des Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg.


Friedrich II. – Eisenzahn oder der Eiserne

 

Friedrich II. - Eisenzahn
Friedrich II. – Eisenzahn

File:1440 friedrich II.jpg“ gemeinde-michendorf.de, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 19.12.1413 bis 10.02.1471
  • Regierungszeit: 1437 bis 1470
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg
  • Der Erbauer des Berliner Schlosses
  • Machte Berlin zur Residenzstadt

Als zweiter Sohn von Friedrich I. erhielt er die Mark Brandenburg. Als es zum Streit zwischen der Doppelstadt Cölln und Berlin kam, marschierte Friedrich II. mit 600 Soldaten ein. Er kassierte wirtschaftliche Privilegien, das Stapelrecht und den Torzoll und erbaute stattdessen eine Zwingburg am Übergang über den Fluss Spree. Hierdurch konnte er den Handelsverkehr kontrollieren. Die Burg, bzw. das Schloss wählte er auch gleich als Residenz. Heute kennen wir das Gebäude als Berliner Schloss. Im Jahr 1465 stiftete er zudem den Berliner Dom. Da seine beiden Söhne schon im Kindesalter starben, übergab er später die Führung des Landes an seinen jüngeren Bruder Achilles.


Albrecht III. – Achilles

 

Albrecht III. - Achilles
Albrecht III. – Achilles

File:Portret van Albrecht III Achilles, keurvorst van Brandenburg, RP-P-2016-768.jpg“ by Rijksmuseum is marked with CC0 1.0.

  • Lebenszeit: 1414 bis 1486
  • Regierungszeit: 1470 bis 1486
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Albrecht von Brandenburg war ein tapferer Ritter, der die Mark Brandenburg einte. Seine militärischen Erfolge brachten ihm den Beinamen „Deutscher Achilles“ ein. Albrecht war sowohl ein begnadeter Diplomat und Redner. Lebenslustig, trinkfest und vor Kraft strotzen, hatte er zudem viel Erfahrung und Erfolg in der Kriegsführung.


Johann Cicero

 

Johann Cicero
Johann Cicero

File:Portret van Johann Cicero van Brandenburg, RP-P-1911-4760.jpg“ by Rijksmuseum is marked with CC0 1.0.

  • Lebenszeit: 02.08.1455 bis 09.01.1499
  • Regierungszeit: 1486 – 1499
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Der redegewandte Graf, der das Bier besteuerte. Durch ihn entstand aus dem Schloss Berlin eine dauerhafte Residenz der Hohenzollern in Brandenburg. Er war der erste Hohenzoller, der auch in der Doppelstadt Berlin-Cölln lebte. Dank seines Wissen um die lateinische Sprache, nannte man ihn auch „Cicero“. Durch taktisches Geschick gewann er den Landkreis Zossen hinzu und kaufte ein Anwartschaftsrecht auf Pommern dazu.


Joachim I. – Nestor

 

Joachim I. - Nestor
Joachim I. – Nestor

File:Jagdschloß Grunewald-49.jpg“ by GodeNehler is licensed under CC BY-SA 4.0.

  • Lebenszeit: 21.02.1484 bis 11.07.1535
  • Regierungszeit: 1499 bis 1535
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Eiserner Katholik und Gründer der Universität Frankfurt Oder. Nestor war ein großer Gegner der Reformation und der Spaltung der Kirche. Im Jahr 1524 ließ er die Texte und Bibelübersetzung von Martin Luther in der Mark Brandenburg verbieten.


Joachim II. – Hector

 

Joachim II.
Joachim II.

„File:Joachim II of Brandenburg by Lucas Cranach the Younger.jpg“ by Lucas Cranach the Younger, Public domain, via Wikimedia Commons.

  • Lebenszeit: 13.01.1505 bis 03.01.1571
  • Regierungszeit: 1535 bis 1571
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Nestor war Reformer und Erbauer des Kurfürstendamm. Unter ihm wechselt Brandenburg zur Reformation über. In der Nikolaikirche in Spandau nimmt 1539 er erstmalig das Abendmahl nach evangelischem Ritus ein. Im weiteren Verlauf folgen seinem Beispiel die Mitglieder der Bürgerschaft und Räte der Stadt Berlin.


Johann Georg – Oekonomicus

 

Johann Georg
Johann Georg

„Datei:JohannGeorg1564.JPG“ von Lucas Cranach the Younger, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 11.09.1525 – 8.-18.01.1598
  • Regierungszeit: 1571 bis 1598
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Johann Georg war ein Asket und Lutheraner. Er übernahm von seinem Vater ein tief verschuldetes Land. Die Staatskasse sanierte er in dem er gegen Geldverleiher, Kaufleute und Juden vorging. Es kam zu Pogromen, bei denen Häuser durchsucht und Schuldscheine verbrannt wurden. Ansässige Juden verwies man im Anschluss des Landes. Auf der anderen Seite sparte er viel Geld ein, indem er wenig Geld für den Hof ausgab und die Verwaltung straffte.


Joachim Friedrich

 

Joachim Friedrich - Erbauer des Finow Kanal
Joachim Friedrich – Erbauer des Finow Kanal

„Datei:JoachimFriedrichBrandenburg1600.JPG“ Die Mark Brandenburg; Die ersten Hohenzollern, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 27.01.1546 bis 18.07.1608
  • Regierungszeit: 1598 bis 1608
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Joachim investierte Zeit und Mühe in die Entwicklung des Landes. Er ließ Handwerker aus Böhmen zur Errichtung einer Glashütte in Joachimsthal ins Land kommen. Ab 1603 ließ er dann eine künstliche Wasserstraße zwischen Oder und Havel errichten – später Finow Kanal genannt. Zwei Jahr später fiel das Herzogtum Preußen an Joachim Friedrich, da der bisherige Herzog Albrecht Friedrich regierungsunfähig geworden war.


Johann Sigismund

 

Johann Sigismund - Der Lebemann
Johann Sigismund – Der Lebemann

„Datei:Johann Sigismund, Kurfürst.jpg“ by Joachim Siwert  , CC0, via Wikimedia Commons.

  • Lebenszeit: 08.11.1572 bis 02.01.1620
  • Regierungszeit: 1608 bis 1620
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg

Bekannt als Jäger, Kartenspieler und Trinker – Ein Lebemann. Über das Erbrecht seiner Frau, der preußischen Prinzessin Anna, gelangten neue Gebiete am Rhein zu Brandenburg. Darunter befand sich das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Ravensberg.


Georg Wilhelm

 

Georg Wilhelm
Georg Wilhelm

„File:GeorgWilhelm.1635.Ausschnitt.JPG“ by Mathias Czwiczek, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 13.11.1595 bis 01.12.1640
  • Regierungszeit: 1619 bis 1640
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg und Herzog des Herzogtum Preußen

Georg Wilhelm studierte an der Uni Frankfurt und war später Statthalter von Kleve. Nachdem
sein Vater an einem Schlaganfall gestorben war, musste er 1619 die Regierungsverantwortung übernehmen. Militärisch hilflos unterlegen im Dreißigjährigen Krieg, konnte er Brandenburg nicht aus dem Deutschen Bürgerkrieg heraushalten. Nach mehreren Besetzungen durch katholischen und protestantischen Truppen kapitulierte Wilhelm im Jahr 1633. Letztlich verlor das Land 2/3 seiner Einwohner. Landstriche verödeten und wurden menschenleer. Nach seiner Flucht nach Königsberg starb er an Wassersucht.


Friedrich Wilhelm – Der Große Kurfürst

 

„File:Friedrich Wilhelm, Kurfürst, 1650-51.jpg“ by Frans Luycx is licensed under public domain.

  • Lebenszeit: 16.02.1620 bis 09.05.1688
  • Regierungszeit: 1640 bis 1688
  • Kurfürst und Markgraf von Brandenburg sowie Herzog in Preußen

Der Große Kurfürst wurde im Schloss zu Cölln (Berlin) geboren. Der Heerführer baute die Armee auf und vertrieb die Schweden aus der Mark in der Schlacht bei Fehrbellin 1675. Hierdurch erhielt er den Titel „Großer Kurfürst“. Um den Bevölkerungsverlust durch den Dreißigjährigen Krieg zu mildern, ließ er französische Glaubensflüchtlinge (Hugenotten) ins Land und sorgte so für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Edikt von Potsdam umfasste unter anderen Steuerfreiheit, staatliche Unterstützungen und gewerbliche Privilegien.


Friedrich I. – Der schiefe Fritz

 

Der schiefe Fritz - Friedrich I
Der schiefe Fritz – Friedrich I

Friedrich I König von Preussen 1688 1730“ by böhringer friedrich is licensed under CC BY-SA 2.5.

  • Lebenszeit: 11.07.1657 bis 25.02.1713
  • Regierungszeit: 1688 bis 1713
  • Ab 1688 Kurfürst und Markgraf von Brandenburg
  • Ab 1701 Friedrich I. König in Preußen
  • Erster König von Preußen

Als Kind erlitt der König leider einen frühzeitlichen Sturz und hatte deshalb Zeit seines Lebens einen Buckel. Daher der Name „Der schiefe Fritz“. Der König war kein guter Zahlenmensch. Es folgte ein wirtschaftlicher Niedergang des Landes durch Verschuldung und Verschwendung. Auf der anderen Seite gründete er die Preußische Akademie der Wissenschaften und baute Berlin zur barocken Residenzstadt aus. Bis zu seiner Krönung zum König hieß er Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg. Nach der Zeremonie lautete sein Titel „Friedrich I. König in Preußen“. In seine Amtszeit fallen auch die beiden Grafschaft Lingen und Tecklenburg an Brandenburg (1702 und 1708).


Friedrich Wilhelm I. – Der Soldatenkönig

 

Friedrich Wilhelm I.
Friedrich Wilhelm I.

File:Statue von Friedrich Wilhelm I. (Preußen).JPG“ by Denis Apel is licensed under CC BY-SA 2.0.

  • Lebenszeit: 11.08.1688 bis 31.05.1740
  • Regierungszeit: 1713 bis 1740
  • Ab 25.02.1713 König in Preußen und Markgraf und Kurfürst von Brandenburg

Ein sparsamer Reformer des Staatswesen. Er schweißte die verstreuten Landesteile zu einem Land zusammen und baute einen Beamtenstaat sowie ein starkes Heer auf. Zudem beendete er die immer noch vollzogenen Hexenverbrennungen. Ab dem Jahr 1717 führte Friedrich Wilhelm I. die allgemeine Schulpflicht ein und ließ vielerorts Volksschulen gründen.


Friedrich II. – Friedrich der Große / Der Alte Fritz

 

„File:Friedrich1763o.jpg“ Johann Georg Ziesenis, Public domain, via Wikimedia Commons

  • Lebenszeit: 24.01.1712 bis 17.08.1786
  • Ab 1740 König in Preußen und Markgraf und Kurfürst von Brandenburg
  • Ab 31.05.1772 König von Preußen
  • Zitat: „In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden.“

Philosoph, Literat und Musiker. Der Freimaurer machte Preußen militärisch zur kleinen Großmacht. In drei langen Kriegen eroberte er das wirtschaftlich bedeutsame Schlesien im Jahr 1740. Der dritte Krieg wurde als Siebenjähriger Krieg gegen Österreich, Russland und Frankreich bekannt. Für Wissenschaftler war dies der erste eigentliche Weltkrieg. Nach seiner Karriere als Feldherr widmete er sich der Entwicklung der Mark Brandenburg. So gründete er hunderte neue Orte durch Landgewinnung, in dem er den Rhinluch und den Oderbruch trockenlegen ließ. Es folgten Reformen der Justiz und des Schulwesen. In seiner Amtszeit konnte der Alte Fritz die Staatseinnahmen auf 27 Millionen Taler vervierfachen.


Friedrich Wilhelm II. – Der Neffe

 

„File:Friedrich Wilhelm II. (Reclam).jpg“ by Frédéric Reclam is licensed under public domain.

  • Lebenszeit: 25.09.1744 bis 16.11.1797
  • Bis 1758 Prinz von Preußen
  • Ab 17.08.1786 König von Preußen und Markgraf und Kurfürst von Brandenburg

Da Friedrich II. kinderlos blieb, hatte er seinen Bruder August Wilhelm von Preußen als seinen Thronfolger bestimmt. Nach dessen Tod (Gehirntumor) wurde jedoch sein Sohn Friedrich Wilhelm II. König. Dieser war für damalige Zeit erstaunlich hoch gewachsen aber eben auch hoch gebildet, sensibel und kunstsinnig. So wurde er jedenfalls damals von vielen beschrieben. Nach dem Brand in der Stadt Neuruppin sorgte er für dessen Wiederaufbau.

Das Brandenburger Tor entsteht

Unter Carl Gotthard Langhans ließ er zudem das Brandenburger Tor in Berlin errichten, das den Weg in den Tiergarten ebnete. Es folgte die von den Alliierten erbetene, aber teure Teilnahme an den erfolglosen Koalitionskriegen gegen Frankreich. Die größten Landgewinne wurden dem König jedoch nicht auf dem Schlachtfeld zuteil, als durch die 2. und 3. Polnische Teilung von 1793 und 1795. Über 104.000 qm Fläche und 8,69 Millionen neue Einwohner erhielt das Land, die nun alle polnisch sprachen. Am Ende seiner Amtszeit waren die Staatsfinanzen jedoch erneut ruiniert.


Friedrich Wilhelm III. – Der Melancholiker

 

Friedrich Wilhelm III.
Friedrich Wilhelm III.

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  • Lebenszeit: 03.08.1770 bis 07.07.1840
  • Ab 16.11.1797 König von Preußen und Kurfürst von Brandenburg

Friedrich versuchte, Preußen im Kampf gegen Napoleon neutral zu halten, was zu dessen Abhängigkeit und einer internationalen Isolation führte. Im Jahr 1806 machte er dennoch gegen Frankreich mobil. Doch gegen das strategische Genie Napoleons war kein Kraut gewachsen. So folgten die beiden schwerwiegenden Niederlagen in den Schlachten bei Auerstedt und Jena. Der Frieden von Tilsit besiegelte letztendlich den Verlust des halben Staatsgebiet. Von seinem Exil in Königsberg aus leitete er dann neue Reformen für sein Land ein. Die Agrarreform, Gewerbefreiheit, Judenemanzipation, Heeresreform, eine allgemeine Wehrpflicht und die Gründung der Berliner Universität. Nach der endgültigen Niederlage Napoleons und dem Wiener Kongress reichte das Staatsgebiet Preußens wieder von Aachen im Westen bis nach Königsberg im Osten. Wirtschaftlich und kulturell blühten Berlin und Preußen wieder auf. Das Alte Museum wurde im Jahr 1830 eröffnet und Karl Friedrich Schinkel gab Berlin mit neuen Bauwerken ein neues Gesicht.


Friedrich Wilhelm IV. – Der widersprüchliche König

 

Friedrich Wilhelm IV. - Der widersprüchliche König
Friedrich Wilhelm IV. – Der widersprüchliche König

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  • Lebenszeit: 15.10.1795 bis 02.01.1861
  • Ab 07.06.1840 König von Preußen und Kurfürst von Brandenburg

König Friedrich Wilhelm IV. sah sich in seiner Amtszeit großen Umbrüchen gegenüber. So war die Industrielle Revolution in vollem Gange und das Bürgertum forderte mehr Mitsprache und neue Rechte. Als es in Berlin zu einem Aufstand kam, beruhigte der Monarch die Massen. Kurz darauf verordnete der König eine liberale Verfassung für Preußen. Dies entsprach in etwa den liberalen Forderungen der Aufständischen. Weitere Inhalte waren: eine freie Justiz, die Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, ein Zweikammerparlament und ein frei zu wählenden Abgeordnetenhaus. Dennoch ließ er die restlichen Aufstände in Sachsen und Baden gewaltsam niederschlagen. Die Kaiserkrone lehnte Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1949 ab. Außenpolitisch blieb Preußen unter Friedrich Wilhelm IV. neutral, so etwa beim Krimkrieg (1853-1856). In seiner Amtszeit wurden große Bauprojekte in Angriff genommen. So die Gründung des Kriegshafens Wilhelmshafen am Jadebusen, der Kölner Dom und die Museumsinseln in Berlin. Die Ehe mit seiner Frau blieb kinderlos.


Wilhelm I. – Der erste Deutsche Kaiser

 

  • Lebenszeit: 22.03.1797 bis 09.03.1888
  • Ab 1857 Übernahme der Regierungsgeschäfte von seinem erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm IV.
  • Ab 02.02.1861 König von Preußen
  • Ab 01.07.1867 Präsident des Norddeutschen Bundes
  • Ab 18.01.1871 Deutscher Kaiser

Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen war der zweite Sohn von Friedrich Wilhelm III.. Er wurde von seinem Hauslehrer Delbrück acht Jahre zuhause unterrichtet. Später musste seine Familie im 4. Koalitionskrieg mit Frankreich von Berlin nach Memel in den äußersten Osten von Preußen fliehen. Mit 13 starb seine Mutter Luise, wofür er später im Deutsch-Französischen Krieg den Franzosen die Schuld gab. Es folgte ein militärische Laufbahn und Teilnahmen an Kämpfen gegen die Franzosen im Jahr 1814. Er war ein konservativer Geist der eine konstitutionelle Monarchie ablehnte. So ließ er im Jahr 1849 die Revolution in der Pfalz und in Baden gewaltsam niederschlagen. An der folgenden Eindämmung der Märzrevolution mit Barrikaden in Berlin hatte er jedoch keinen Einfluss.

Spitzname Kartätschenprinz

Dennoch nannte ihn das Volk „Kartätschenprinz“ (Schrotladung für Kanone). Als Gegenleistung für die Nicht Erstürmung des Berliner Schlosses ging der Hardliner Wilhelm nach England ins Exil. Ab 1857 übernahm er die Regierungsgeschäfte seines Bruders Friedrich Wilhelm IV.. Später eskalierte der Streit mit dem Abgeordnetenhaus um eine allgemeine dreijährige Dienstzeit in der Armee.

Der Botschafter Otto von Bismarck wird berufen

Daraufhin ernannte er den preußischen Botschafter Otto von Bismarck als dessen Unterstützung zum preußischen Ministerpräsidenten. Die Zusammenarbeit mit Bismarck sollte ein Vierteljahrhundert dauern. Dazwischen lagen der Deutsch-Dänischen Krieg (1864), der Deutsch-Österreichischen Krieg (1866) und der Deutsch-Französischen Krieg (1870-71). Beim Siegesakt über Frankreich im Thronsaal von Versailles, wurde das Deutsche Kaiserreich ausgerufen und der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser gekrönt. Zuvor waren die Süddeutschen Länder bereits dem Norddeutschen Bund (1867-1871) beigetreten. Bismarck selbst wurde durch die Krönung vom Kanzler des Norddeutschen Bund zum Reichskanzler ernannt. Nach seinem Tod im Jahr 1888 wurde er im Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg beigesetzt.


Friedrich III. – Der 99 Tage Kaiser

 

Friedrich III. - Schloss Wernigerode
Friedrich III. – Schloss Wernigerode
  • Lebenszeit: 18.10.1831 bis 15.06.1888
  • Ab 09.03.1888 König von Preußen und Deutscher Kaiser
  • Die Liberale Hoffnung Preußens

Der Regent Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen war der Sohn von Wilhelm I. In seiner Erziehung genoss er Privatunterricht bei verschiedenen Lehrern. Neben sportlichen Fächern wie Fechten und Turnen zählten aber auch Tischlerei, Buchdruckerei und Buchbindekunst dazu. Der Schwerpunkt der Erziehung lag jedoch beim Militärischen. Sein Militär Erzieher Leopold Fischer sorgte dafür, dass Friedrich Wilhelm viele Personen liberaler und nationaler Gesinnung kennenlernte. Er studierte zunächst in Bonn an der Universität Rechtswissenschaften. Zu seinen Professoren zählten u. a. der liberale Ernst Moritz Arndt. Die Ergebnisse der Revolution in Berlin von 1848 und seine Erlebnisse in England festigten seine liberale Einstellung noch. Verheiratet war Friedrich III. mit Prinzessin Victoria von England und Irland.

Friedrich III. war ein erprobter und erfahrener Heerführer

Als Armeeführer hatte der Prinz entscheidenden Einfluss auf die Siege gegen Österreich in Königgrätz und Sedan. Bismarck misstraute den liberalen Ansichten des Prinzen jedoch und sorgte dafür, dass dieser politisch isoliert blieb. Friedrich III. wurde am 09.03.1888 zum Deutschen Kaiser gekrönt. Die folgenden 99 Regierungstage sollten als Dreikaiserjahr in die Geschichte eingehen. Er war seit langer Zeit ein starker Raucher gewesen. Ab dem Jahr 1887 litt Friedrich III. an starker Heiserkeit. Die Ärzte diagnostizierten Kehlkopfkrebs und entfernten befallene Bereiche. Zeitweise besserte sich sogar sein Zustand. Doch am 15.06.1888 verstarb der Monarch letztlich doch im Neuen Palais in Berlin an seinem Krebsleiden. Der Freimaurer ist im Mausoleum der Friedenskirche im Schlosspark Sanssouci in Potsdam beigesetzt.


Wilhelm II. – Der letzte König von Preußen und Deutscher Kaiser

 

  • Lebenszeit: 27.02.1859 bis 04.06.1941
  • Ab 15.06.1888 König von Preußen und Deutscher Kaiser
  • Ab 09.11.1918 Exil in den Niederlanden in Haus Doorn
  • Letzter Deutscher Kaiser
  • Wilhelminisches Zeitalter – Wilhelminismus – Wilhelminische Epoche

Friedrich Wilhelm Albert Viktor von Preußen ist der Sohn von Friedrich III. Bei der Geburt kam es zu Komplikationen. Infolge einer Steißgeburt blieb sein linker Arm gelähmt. Diesen Makel versuchte er, die Zeit seines Lebens durch Zuwendung zum Militär und militärischen Uniformen zu kaschieren. Nach dem Besuch des Friedrichgymnasium in Kassel studierte er nur vier Semester an der Uni Bonn und schloss sein Studium nicht ab. Ein folgender Privatunterricht in diversen Fächern sollte die größten Wissenslücken schließen. Darunter Völkerkunde, Staats- und Völkerrecht, Nationalökonomie, Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik, Archäologie, Geschichte als auch Physik und Chemie. Wilhelm I. sprach außerdem fließend Englisch. Nach seiner Militärausbildung starb sein Vater nach nur drei Monaten im Amt und er wurde dessen Nachfolger.

Seine Regierungszeit startete im Jahr 1888

Zu Beginn seiner Regierung im Jahr 1888 bezog Wilhelm II. gleich Stellung gegen den Reichskanzler Bismarck. Insbesondere die Verfolgung der Sozialdemokraten missfiel ihm. Ein Jahr später vermittelte er im Bergarbeiterstreik. Er setzte sich aktiv für ein Verbot der Kinderarbeit in der Industrie ein und für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Frauen. Dieses Engagement mündete 1891 in ein Arbeiterschutzgesetz. Als Förderer der Wissenschaft setzt er zum Beispiel die Technischen Hochschulen den Universitäten gleich. Wie in vielen anderen Ländern Europas verlieh auch Wilhelm II. dem nationalen Pathos eine Stimme. Doch hierdurch wurde Deutschland außenpolitisch immer weiter isoliert.

Der Weg in den Abgrund – 1. Weltkrieg

Letztlich mündete die angespannte Bündnis-Situation nach dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajewo im 1. Weltkrieg mit Millionen Gefallenen und Verwundeten. Nach der Kapitulation der Mittelmächte musste der Kaiser abdanken und verließ Deutschland, um in den Niederlanden in Haus Doorn ins Exil zu gehen. Dort, nahe Utrecht blieb er bis zu seinen Tod im Jahr 1941. Im Mausoleum im Park des Schlosses wurde er beigesetzt.

Quellen:

Christoph Janß

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